Im April 2015 hat unser Club das Engagement im Bereich der „Flüchtlingshilfe“ begonnen. Nachdem wir den Kontakt zur Erstaufnahmeeinrichtung im ehem. St. Alexius-Krankenhaus Neuss aufgebaut hatten, haben wir nach ersten Besprechungen mit der Einrichtungsleitung vor Ort, die Aktion „Spielzimmer für Flüchtlingskinder“ gestartet.

Die meisten Flüchtlingsunterkünfte haben zwar extra Räumlichkeiten für Kinder in den Gebäuden vorgesehen, die wirken im ersten Moment jedoch eher kalt und bedrückend. Aber mit etwas Farbe, Fantasie, bunten Motiven und jeder Menge Spielzeugspenden, konnten wir karge Räume schnell in freundliche Zimmer umwandeln und den Kindern willkommene Spielgelegenheiten geben. So haben wir in den folgenden Monaten in Neuss drei Spielzimmer und im Flüchtlingsheim Tönisvorst das Kindergartenzimmer neu und kindgerecht gestaltet.

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Während unserer Zeit in Neuss und nach den ersten Gesprächen mit geflüchteten Menschen in der Einrichtung dort, entstand schnell der Wunsch weiter aktiv zu werden und einzelne Personen und Familien bei der Integration in Deutschland zu unterstützen.

Ein Asylsuchender oder Flüchtling wird mit Bergen von administrativen Abläufen konfrontiert, die ohne Hilfestellung und gute Deutschkenntnisse kaum zu meistern sind. So sind wir bei Jobcenter, Arbeitsamt, Ausländerbehörde, Handwerkskammer, Schulen etc. an vielen frühen Morgenstunden als Begleitpersonen aufgetreten und haben zusätzlich versucht weiterführende Angebote und Informationen zu recherchieren, Empfehlungen auszusprechen und zu vermitteln. Auch bei der Wohnungssuche waren wir behilflich.

Wir selbst mussten in kurzer Zeit viel lernen: über das Asylgesetz, Aufenthaltsgenehmigungen, Anträge, Harts IV, Anerkennungsverfahren von Zeugnissen und Ausbildungen, Deutschkurse, Weiterbildungsmöglichkeiten, Integrationsangebote und mehr.

Es entstand ebenso der Kontakt zur der Flüchtlingsunterkunft in der Grünewaldstraße in Düsseldorf, wo eines unserer Mitglieder kurzer Hand einen der wöchentlichen Deutschkurse übernahm. Ein anderes Mitglied gab regelmäßig Nachhilfeunterricht zur Vorbereitung auf die verschiedenen Deutschprüfungen, die ein Flüchtling ablegen sollte.

Der Aufwand und die Mühe haben sich auf jeden Fall gelohnt. Wir freuen uns sehr, dass alle unsere „älteren“ Schützlinge zwischenzeitlich ihre Aufenthaltsgenehmigungen haben, in eigenen Wohnungen leben, gute Arbeitgeber haben und sich sehr gut in Deutschland eingelebt haben. Ein Familienvater aus Syrien absolviert gerade seine Ausbildung als Zerspannungsmechaniker bei der Firma Henkel, ein anderer junger Syrer hat kürzlich seine Umschulung zum Industriemechaniker mit der Note „gut“ bestanden.

Aktiv betreuen wir momentan noch eine Familie aus Usbekistan mit vielen Behördengängen und geben einem 14-jährigen syrischen Gymnasiasten und seiner jüngeren Schwester Nachhilfeunterricht.

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